nomadic human rights
3 Video Clips (9s)
nomadic human rights
im Rahmen von
"MENSCHENRECHTE wörtlich nehmen"
Künstlerische Einschaltungen im öffentlichen Interesse, ausgehend vom Text der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (1948), auf den Infoscreens in den öffentlichen Verkehrsmitteln der "Menschenrechtsstadt Graz" und auf der Video Wall am Jakominiplatz.
ein Projekt von mur.at
Projektdauer: 10.10. -10.12.2016
KünstlerInnen:
Daily Rhythms Collective, Max Höfler, Miriam Raggam-Alji, Andrea Ressi, Petra Sterry, Wolfgang Temmel, Mario Tomic, zweintopf, zweite liga für kunst und kultur
www.mrwn.at
nomadic human rights beschäftigt sich mit dem Widerspruch, dass die Menschenrechte im Prinzip universell für jeden Menschen gelten, die Einhaltung dieser Rechte aber davon abhängt, auf welchem Territorium ein Mensch sich befindet und ob er Bürger dieses Staates ist.
Die im Zusammenhang mit der Flüchtlingskrise kursierenden Begriffe wie „offshore migration control“ oder „extraterritoriale Geltung der EMRK“ zeigen beispielhaft, wie sehr Recht an Territorium gebunden ist.
Schon Hannah Arendt kritisierte, dass Menschenrechte nur für Menschen gelten, die sich innerhalb bestehender Rechtsordnungen befinden.
Die Situation des globalen Flüchtlings/Migranten/homo sacer (Giorgio Agamben) zeigt, wie sehr die Menschenrechte gerade am Konzept des Flüchtlings scheitern. Dabei sollten nach Agamben die Menschenrechte sich eigentliche eben gerade am Konzept des Flüchtlings ausrichten: Rechte sollten nicht dem Bürger, sondern dem nomadischen Menschen zuerkannt werden.
Das Projekt möchte ein Aufruf für „nomadische Menschenrechte“ (Nomadic Human Rights) sein:
„WE HAVE RIGHTS - NO MATTER WHERE WE GO“
Die drei 9s-Clips der Serie „Nomadic Human Rights“ - NATIONS, CITIES, SEA - stellen eine Art Mapping abstrahierter globaler Migrationsrouten dar.
In einer formal reduzierten, piktogrammartigen, allgemeingültig und -lesbaren Zeichensprache sieht man die Weltkugel, die sich in der Folge unterteilt in Nationen, Kontinente, Städte,... Aus der globalen Sicht löst sich bildfüllend vergrößert ein Detail (ein Staatsgefüge, ein Meer, eine Stadt) auf dem eine rote Linie sichtbar wird, die einen Weg beschreibt. Gleichzeitig erscheint der Schriftzug/Slogan „ WE HAVE RIGHTS NO MATTER WHERE WE GO“.
Für den Betrachter in der Straßenbahnen werden die Clips möglicherweise immer wieder überlagert von Einblendungen der konkreten Strecke, die die jeweilige Straßenbahn-Linie zurücklegt.
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